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Die "Freya"

Sie gaben alles, was in ihnen steckte

- Ansegeln auf der Ostsee – aus Sicht von Meike (Windrose)

Das letzte Wochenende im April mit Verlängerung bis zum 1. Mai nutzten 3 Crews der SKW, um an der Geschwaderfahrt der Segelkameradschaft Buchholz (SKB) teilzunehmen. Diese hatten wie immer ein nettes Programm ausgearbeitet. Insgesamt waren 15 Schiffe angemeldet. Die SKWler starteten mit 3 Bavarias: Paulchens Bruder unter Skipper Dieter Schnackenberg, Freya mit Skipper Peter Degen und die Windrose mit Skipper Heinz Renken.

Ansegeln mit SKB 2012
Bei Lage auf der "Windrose"

Gestartet wurde am Samstag in zwei Gruppen. Gruppe 1 um 10 Uhr: alle Boote mit einer Yardstickzahl größer als 103, Gruppe 2 (u.a. die SKWler) kleiner als 103 um 11:20 Uhr. Als Startlinie galt zwischen Fehmarnsund Ost: Tonne 12 rot und Ansteuerungstonne rw. Das Wettfahrtziel dieses Tages war Fahrwasser Gedser zwischen 1. und 2. grüner Tonne. Soweit der Plan. Das Wetter beim Start war auch noch ideal und versprach einen schönen Segeltag: hart am Wind und hoch auf Kante. Leider nahm der Wind noch zu und so verabschiedete sich unser Co-Skipper bereits nach dem Mittagessen in Richtung Koje. Kurze Zeit später begann ein Crewmitglied mit Fische füttern und gleichzeitig hörten wir über Funke, das erste Schiff aus Gruppe 1 die Wettfahrt abbrechen und Kühlungsborn als Zielhafen angeben. Mit diesem Gedanken spielten wir auch, denn auch das nächste Crewmitglied hing über der Reling. Die halbe Crew war bereits ausgefallen. Über Funke kamen immer mehr Abbrüche. Manche wollten sich bis Warnemünde durchkämpfen, andere nach Kühlungsborn. Wir waren mittlerweile beim zweiten Reff angekommen, als ich dann den fatalen Fehler machte und unter Deck nach Tabletten für unsere Ausgefallenen suchte. So trug auch ich zur Vermehrung der biologischen Vielfalt der Ostsee bei und 2/3 der Crew waren außer Fecht gesetzt. War schon ein lustiges Bild in Gruppe über der Reling zu hängen und zwar nicht zum Gewichtstrimm wie einige Stunden zuvor noch. Diesmal hatte Heinz auch nicht die Gitarre für ein fröhliches Liedchen draußen, sondern alle Hände voll zu tun, damit wir sauber nach Kühlungsborn kommen (auf diesem Wege nochmals Danke für die Kopfwäsche während des ...). Als wir endlich im Hafen lagen, dauerte es noch etwas bis wir wieder klar waren. Warme Duschen sind doch etwas Wunderbares!!! Nach uns kamen dann auch noch die Freya und Paulchens Bruder, 2 SKBler waren auch schon da. Der Abend wurde dann doch noch wieder ganz gemütlich.

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Auf "Paulchens Bruder"

Am Sonntag sollte die Fahrt von Gedser nach Rostock laufen, wo abends ein Beisammensein aller Crews mit Siegerehrung geplant war. Doch alle 5 Crews, die in Kühlungsborn lagen, beschlossen einen Hafentag einzulegen, es war zu stürmisch. So machten wir uns einen netten Tag vor Ort, um dann nachmittags per Bus nach Rostock zu fahren (d.h. Heinz half einem anderen Segler spontan aus, der unbedingt sein Schiff nach Rostock kriegen musste, aber dem sein 2. Mann ausgefallen war). In Rostock liefen gerade die 7 Boote ein, die es tatsächlich bis Gedser geschafft hatten und auch die, die nach Warnemünde ausgewichen waren. Die geplante Wettfahrt für den 2. Tag wurde gar nicht erst gefahren, sodass nur der erste Tag in die Siegerehrung einfloss. In Gruppe 1 siegte und verlor die Nadir unter Skipper Jens Weidling, da sie das einzige Schiff der Gruppe war, das durchkam. In Gruppe 2 und der Gesamtwertung gewann Be Happy mit dem Skipper Philipp Moetefindt. Die für den nächsten Tag geplante Wettfahrt (Warnemünde – Wismar) wurde kurzfristig in Kühlungsborn – Grömitz geändert, bevor wir zum gemütlichen Teil übergingen und uns langsam in die Häfen zurück zogen. Nach einer lustigen Fahrt (Danke Dieter!!!) zurück nach Kühlungsborn, ging die Party auf der Windrose weiter mit Schifferklavier, Gitarre und Gesang. Ein herrlicher Abend.

Der nächste Tag war von Flaute geprägt, sodass wir gar nicht erst an der Wettfahrt teilnahmen, damit wir auch das  Ziel erreichen können (und wir waren nicht die einzigen). Unterwegs änderten wir dann die Planung von Grömitz nach Burgtiefe, damit wir bei den angesagten Winden nicht wieder ein Desaster erleben. So kam es, dass wir SKWler uns allein in Burgtiefe wiederfanden, da wir 3 Schiffe wenigstens zusammenbleiben wollten. Unterwegs kam unser Skipper aus Langeweile noch auf die Idee, Bojen über Bord zu schmeißen für MOB-Manöver, sodass wir dann auch anfingen, die Ostsee von herumschwimmendem Ballast zu befreien. Bei uns waren es nur Bierdosen, Paulchen Bruder fischte gleich eine ganze Bank aus dem Wasser. Die meisten gingen früh in die Koje, bis auf 2-3 Hartgesottene, die mal wieder kein Ende finden konnten (war ja auch zu nett!).

Da wir am letzten Tag durch den Rutsch nach Fehmarn genügend Zeit hatten, ließen wir den Tag in Ruhe angehen und genossen noch einen herrlichen Segeltag. Und diesmal hab ich es geschafft und bin unter der Fehmarnsundbrücke durchgesegelt. Yeah! Am frühen Nachmittag legten wir unter starken Winden wieder in Heiligenhafen an und räumten die Windrose wieder aus. Mittlerweile war der Wind so stark und laut, dass er das typische Klackern im Hafen übertönte. Und in einem Moment der Unachtsamkeit meinerseits, flogen Decke, Kissen und Seeparka ins Hafenbecken. Parka und Kissen konnten gerettet werden, die Decke ruht nun auf dem Grund des Hafenbeckens. Zum Abschluss ging es noch mal Fischbrötchen essen, bevor wir wieder gen Heimat fuhren.

Für die Windrose kann ich sagen, wir waren eine tolle Crew, es hat sehr viel Spaß gemacht. Auch wenn alles anders gelaufen ist, als geplant, war es ein schönes Wochenende.

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